Zylinderschrauben sind Schrauben, welche Ihren Namen aufgrund der Form des Schraubenkopfes erhalten haben. Dieser ist immer rund und je nach Norm unterschiedlich hoch. Die häufigsten Anwendungsgebiete von Zylinderschrauben sind in der Elektrotechnik und im Maschinen- und Anlagenbau. Weiterhin werden sie im Allgemeinen in metallverarbeitenden Bereichen genutzt. Es gibt Schrauben nach den Normen ISO 4762 und DIN 912. Während sich die Normen voneinander unterscheiden, sind sich die beiden Schrauben sehr ähnlich.
Zylinderschraube mit Innensechskant ISO 4762
Die Zylinderschraube gehört neben der Sechskantschraube zu den am häufigsten verwendeten Maschinenschrauben. Die Schraube zeichnet sich durch den zylindrischen Kopf aus, welcher mit einem Innensechskant versehen ist. Das in Deutschland häufiger verwendete Akronym „INBUS“ steht hierbei für „Innensechskantschraube Bauer und Schaurte“ und beschreibt das Produkt mit dem Zusatz des damaligen Erstherstellers Bauer und Schaurte. Ähnliche Varianten sind etwa die Schraube nach ISO 14579 oder nach DIN 912 TX. Dieses Modell ist allerdings mit einem Torx-Antrieb versehen. Erhältlich sind diese Innensechskantschrauben in Stahl, verzinktem oder gelb verzinktem Stahl sowie in Edelstahl A2 und A4.
Technische Maße
Die jeweilige DIN beziehungsweise ISO bestimmen die technischen Vorgaben an die Schraube. Dies umfasst mehrere Daten, welche die Schraube von anderen unterscheiden. Dabei wird der Wert M einheitlich für den Durchmesser des metrischen Gewindes verwendet. Der Wert dk beschreibt dagegen den Durchmesser des Kopfes. Weiterhin umfasst die Normung den Wert k. Dieser beschreibt die Höhe des Kopfes. In der Regel steigen die Werte M, dk und k proportional zueinander an. Mit steigendem Gewindedurchmesser erhöht sich entsprechend auch die Höhe des Kopfes sowie dessen Durchmesser. Mit dem Wert s wird die Antrieb-Schlüsselweite beschrieben. Bei einer Innensechskantschraube gibt dieser Wert entsprechend die Größe des zu verwendenden INBUS an. Abschließend umfasst eine ISO 4762 Tabelle in der Regel ebenfalls die Werte b und l. Dabei steht b für die Länge des Gewindes und l für die Länge des Schraubenschafts. Bei Vollgewindeschrauben sind b und l identisch. Diverse Tabellen führen dabei den Buchstaben l nicht auf.
Zylinderschraube mit Innensechskant – Besonderheiten
Diese Schrauben finden häufig Verwendung für Schraubverbindungen, bei denen der Schraubkopf und damit auch der Antrieb nur schwer zugänglich sind. Durch den Innensechskant-Antrieb kann die Schraube auch in schmalen Stellen tief eingelassen werden. Insbesondere aus diesem Grund sind sie auch heute noch unverzichtbar. Weiterhin sind die Schrauben sowohl mit einem Teil- als auch einem Vollgewinde erhältlich. Dies ist meist von der Schaftlänge abhängig. Allerdings werden auch lange Schrauben mit Vollgewinde vermarktet.
Praktisches Zubehör
Zylinderschrauben nach der ISO 4762 Tabelle besitzen ein umfangreiches Sortiment mit zahlreichem Zubehör. Die Schrauben reichen im Gewindeumfang in den gängigen Maßen etwa von M1,4 bis M72. Auch die Längen, in welchen die Schrauben vorhanden sind, sind variabel und oftmals bis 180 mm erhältlich. Die DIN-912-Schrauben werden mit unterschiedlichen Gewindesteigungen hergestellt, darunter auch Feingewinde. Dabei sind Steigungen von 1 mm, 1,25 mm, 1,5 mm und 2 mm verfügbar. Weiterhin sind auch Zollgewinde vorrätig. Wenn die Festigkeit der Schraube im Vordergrund steht, sollte der Güte der Schraube hohe Beachtung beigemessen werden. Hohe Werte von 8.8, 10.9 und 12.9 stehen hierbei für eine hohe Festigkeit.
Häufig werden Innensechskantschrauben dieser DIN- oder ISO-Normen in Sortimentskästen vertrieben. Diese beinhalten eine Auswahl an Schrauben verschiedener Durchmesser und Längen. Weiterhin enthalten zahlreiche Sortimentskästen verschiedenste Zubehörteile. Dazu gehören insbesondere Muttern sowie Unterlegscheiben. Die zugehörigen Scheiben richten sich nach DIN 433 (kleine Scheiben) sowie DIN 9021 (große Scheiben) und die Muttern nach DIN 934.
Vorteile dieser Schrauben
Zu den größten Vorteilen der Zylinderschraube ISO 4762 gehört mit Sicherheit die Vielseitigkeit und die entsprechend große Verwendungsbreite. Dadurch, dass zahlreiche verschiedene Längen, Durchmesser, Materialien, Stärken und Gewindesteigungen erhältlich sind, ist die Zahl der unterschiedlichen Ausführungen nahezu unbegrenzt. Hinzu kommen noch Varianten mit Teilgewinde sowie mit Vollgewinde. Diese Vielseitigkeit macht die Schraube zu einer der meistverkauften Schrauben in diesem Segment. Ein weiterer Vorteil ist die gute Eignung für enge Platzverhältnisse.
Vergleich DIN / ISO
Der Begriff DIN stammt vom Deutschen Institut für Normung und beschreibt die in Deutschland verwendeten Normen für verschiedene Größeneinheiten. ISO steht wiederum für „International Organization for Standartisation“ und stellt einen weltweiten Zusammenschluss von nationalen Normungsgremien dar. Bei der ISO 4762 handelt es sich entsprechend um eine international geläufige Normung. Die beschriebenen Produkte zu der jeweiligen Norm sind grundlegend identisch. Wesentliche Änderungen sind nicht bekannt. Die Normung durch DIN und ISO umfasst dieselben Werte, deren technischen Maße durch die jeweilige Norm festgelegt werden. In der Praxis wird sowohl die Bezeichnung ISO 4762 als auch DIN 912 genutzt.
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