Grundlagen des technischen Zeichnens: Symbole

Toleranz ist nicht gleich Toleranz, Anschluss ist nicht gleich Anschluss und Schweißnaht ist nicht gleich Schweißnaht. Um die exakten Informationen in einer technischen Zeichnung, einem Bauplan oder einem Datenblatt festzuhalten, wurden international und national anerkannte Symbole definiert. Durch diese Normierung ist jeder Beteiligte in der Lage, eine technische Information richtig zu lesen und umzusetzen.

Wozu benötigt man Symbole in technischen Zeichnungen?

Neben den geltenden DIN-Normen für das Schriftfeld, die Linienstärken und die Bemaßung in einer technischen Zeichnung werden viele normierte Symbole eingesetzt. Diese dienen der Weitergabe von Informationen über ein Bauteil oder eine ganze Anlage. Man könnte Symbole also auch als die universelle Sprache der Ingenieure bezeichnen.

Jeder, der in der Lage ist, eine technische Zeichnung zu lesen, kann sich selbstständig alle Informationen herausziehen und in dem dargestellten Prozess umsetzen. Es ist wie das Erlernen einer Fremdsprache. Die Ingenieure haben entsprechende Berechnungen angestellt, der technische Zeichner hat diese in die Symbolsprache der Branche übersetzt und z. B. ein Anlagenbauer liest das Symbol und setzt die Parameter der Ingenieure auf diese Weise um.

Wie werden Symbole in technischen Zeichnungen genutzt?

Nehmen wir Schweißsymbole sowie Schweißnahtsymbole als Beispiel. Diese sind in der DIN EN ISO 17659 definiert und dienen der bildlichen Darstellung der Bemaßung, der Stoßart, der Schweißnahtvorbereitung und der konkreten Schweißverbindung. Das Symbol ermöglicht somit die Darstellung aller wichtigen Eigenschaften einer Schweißnaht innerhalb der technischen Zeichnung.

In den meisten Fällen wird ein Schweißsymbol durch eine Pfeillinie und eine Bezugslinie zusammengesetzt. Dabei zeigt der Pfeil auf den Stoß der Schweißnaht und deren Form wird durch das Symbol auf der Bezugslinie definiert. DIN EN ISO 2553 gibt zum Beispiel zwei parallele Linien (||) für eine I-Naht an und ein „(V)“ für eine V-Naht.

Das sind die wichtigsten Symbole in technischen Zeichnungen

In einer technischen Zeichnung wird eine Vielzahl an Symbolen eingesetzt. Je nach Art und Zweck der Zeichnung ergeben sich auch andere Prioritäten. Wenn wir bei unserem Beispiel der Schweißnähte bleiben, kann man für diesen Bereich die folgenden fünf Symbole als besonders wichtig betrachten:

1. Die Form der Schweißnaht

Es gibt rund 20 Formen bei Schweißnähten, die durch unterschiedliche Symbole angegeben werden. Eine I-Naht wird z. B. mit einem „(||)“ definiert, eine K-Naht mit einem „(K)“ und eine X-Naht mit einem „(X)“.

2. Die Dicke der Schweißnaht

Unmittelbar vor dem Schweißnahtsymbol wird die Bemaßung angegeben. Durch die Ergänzung eines kleinen (a) wird eine genaue Nahtdicke angezeigt, durch ein (z) wird ausgedrückt, dass die Schenkellänge einer Naht bemaßt werden soll. Auf diesen Buchstaben folgt eine Zahl, die am Ende den entsprechenden Wert bestimmt.

3. Die Länge der Schweißnaht

Das Symbol der Schweißnahtform wird dahinter um eine Zahl ergänzt. Dies drückt aus, dass die Naht eine bestimmte Länge haben soll. Hierbei erfolgt stets eine Angabe in Millimetern.

4. Die Bemaßung einer Ringsumnaht

An dem Berührungspunkt von Pfeillinie und Bezugslinie wird ein kleiner Kreis eingefügt. Dadurch wird definiert, dass es sich um eine umlaufende Naht handelt.

5. Das Schweißverfahren

Auch das Verfahren, welches beim Schweißen an einer bestimmten Stelle angewandt werden soll, kann innerhalb des Symbols dargestellt werden. Um dies normgerecht zu tun, wird die Bezugslinie um eine sich weitende Gabel am Ende ergänzt. Hierin können dann die gewünschten Angaben nach der entsprechenden DIN, genauer gesagt ISO-Norm, erfolgen.

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