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Model Based Definition (MBD) hat das Ziel, 3D-CAD-Daten mit relevanten Informationen in Form von Attributen anzureichern, sodass Folgeprozesse wie u. a. CAM oder CMM diese nutzen können und damit der gesamte Entwicklungs- und Fertigungsprozess deutlich schneller abgewickelt wird. Im Kern beschreibt der MBD-Ansatz die Modellanreicherung in Form von Attributen direkt auf der Geometrie (Kanten, Flächen oder Körper).


Model Based Definition - Siemens NX
Gängige Attribute sind hierbei folgende:

  • Farben
  • Eigenschaften (Text)
  • PMI: Product Manufacturing Information (Bemaßung, Toleranzen)

Damit ist es möglich, Bemaßungen mit Tolerierung, Form- und Lagetoleranzen, Materialangaben, Oberflächen-Beschaffenheiten, Hinweise, Beschriftungen und im Grunde alles, was für Folgeprozesse oder die klassische technische Zeichnung benötigt wird (auch nach ISO-GPS Standard), direkt am 3D-Modell zu platzieren.


Ihr Vorteil:
Model Based Definition eliminiert redundante Arbeitsschritte

Sie sparen dadurch Zeit bei Folgeprozessen (Prozessoptimierung)
Sie können den Fertigungsprozess zeichnungslos gestalten

 

Warum steht das Thema Model Based Definition gerade heute so im Fokus?

Der modellzentrische Ansatz ist absolut nicht neu und auch PMI gibt es schon sehr lange. Doch bislang gab es keine gangbaren Lösungswege für die offensichtlichen Probleme:

Zeitaufwändig & unübersichtlich
Zum einem war das Anbringen von PMI oder auch anderer Attributierungen sehr zeitaufwändig und wenn dann alle benötigten Informationen am Modell platziert wurden, gab es nur bedingte Möglichkeiten, die Übersicht zu behalten.
Weitergabe der Daten schwierig

Des Weiteren konnten die Informationen, die am Modell platziert wurden, nur bedingt weitergegeben bzw. jemandem zur Verfügung gestellt werden, der nicht über die native Softwarelösung (wie z. B. Siemens NX oder Solid Edge) verfügt.

 


Heute: Völlig neue Möglichkeiten mit MBD

Durch neue Funktionalitäten speziell für den MBD-Ansatz ist das Anbringen von fertigungsrelevanten Informationen deutlich effizienter.

 

Zeitersparnis durch den Model Based Definition Ansatz

Zeitersparnis
Damit sind Sie mindestens genauso schnell, ein 3D-Modell mit fertigungsrelevanten Informationen anzureichern (wenn nicht sogar schneller) wie beim Erstellen einer klassischen technischen Zeichnung.
Validierung direkt am 3D-Modell möglich

Validierung direkt am 3D-Modell
Zusätzlich können Sie durch neue Inspektoren Validierungen direkt am 3D-Modell durchführen und haben damit neue Möglichkeiten, die in dieser Form für eine 2D-Zeichnungsableitung nicht existieren.
Technisches Datenpaket 3D-PDF und Zeichnungsableitung für Daten-Weitergabe

Einfache Weitergabe der Daten

Personen, die nicht über das native CAD-System verfügen, können Sie die Informationen weitergeben, indem Sie per Knopfdruck eine PDF oder eine klassische technische Zeichnung ableiten.

 


MBD in der Praxis: So funktioniert der Model Based Definition Ansatz

Durch die neuen Funktionalitäten für den MBD-Ansatz haben Sie die Möglichkeit, schnell und übersichtlich fertigungsrelevante Informationen direkt am 3D-Modell anzubringen und in Modellansichten zu organisieren.

Für diese Modellanreicherungen gibt es zwei Prinzipien: 


Variante 1

Nachdem Sie Ihr 3D-Modell fertig konstruiert haben, reichern Sie Ihre Geometrie (Kanten, Flächen oder Körper) mit fertigungsrelevanten Informationen an.
Hierzu stehen Ihnen u. a. Funktionen wie die „MBD Logical Rules“ zur Verfügung, um PMI automatisch zu generieren.


Variante 2

Durch vorbereitete Templates für Teile und Formelemente verfolgen Sie den MBD-Ansatz bereits während der Konstruktion. Hierbei nutzen Sie Bibliotheken wie die Feature Templates, die bereits Geometrien mit fertigungsrelevanten Informationen beinhalten.


Mit MBD zur zeichnungslosen Fertigung

In unserem Webinar haben wir an einem Praxisbeispiel gezeigt, wie Sie mit dem MBD-Ansatz die ersten Schritte in Richtung zeichnungslose Fertigung gehen. Die Aufzeichnung können Sie kostenlos anfordern.

Mit Model Based Definition zur zeichnungslosen Fertigung

  • Erläuterung des MBD-Navigators
  • Vorstellen der verschiedenen MBD-Logikregeln
  • Einsatz des PMI-Assistenten
  • Automatische Erstellung und Validierung von PMI
  • Erstellen von MBD-Abfragen
  • Veröffentlichung eines technischen Datenpakets


Vorteile der neuen MBD Funktionen

  • Neue Logik-Editoren, basierend auf einem Regelwerk, erkennen relevante Geometrie und platzieren PMI automatisch. Auch Geometrien, die bislang nur umständlich und mit Hilfsgeometrie platziert werden konnten, werden heute unterstützt
  • Durch neue Bibliothekselemente wie Formelement-Templates können Geometrien wie Bohrungen, Taschen und Ähnliches schon im Vorfeld mit zusätzlicher Attributierung angereichert werden, um bereits während der Teileentstehung den MBD-Ansatz zu berücksichtigen.
  • Neue Navigatoren (MBD-Navigator) ermöglichen das benutzerfreundliche Anlegen von Modellansichten sowie zuweisen von PMI.
  • Integrierte Prüfmethoden und Inspektoren ermöglichen eine Validierung der bereits platzierten Toleranzen und geben Feedback zu fehlenden oder unzureichenden Zuweisungen.
  • Durch das technische Datenpaket können Sie Ihr 3D-Modell samt Attributierung per Knopfdruck als PDF exportieren. Hierbei erhalten Sie eine 3D-PDF mit einer tabellarischen Darstellung Ihrer Fertigungstoleranzen (PMI).

Model Based Enterprise: Was kommt nach MBD?

Sobald Sie Ihr 3D-Modell mit fertigungsrelevanten Informationen angereichert und in Modellansichten organisiert haben, endet im Grunde der MBD-Ansatz.

Folgeprozesse können ebenfalls von dem MBD-Ansatz profitieren, indem die Informationen ausgewertet werden und damit eine Prozessoptimierung erreicht wird. In diesem Fall spricht man von „Model Based Enterprise“ (MBE).

Klassische Folgeprozesse, die von einem MBD-Ansatz profitieren

 

Technisches Datenpaket und Zeichnungsableitung

Durch den MBD Ansatz stehen alle Informationen (auch nach ISO-GPS) direkt im 3D-Teil zur Verfügung. Um diese Informationen nun anderen zur Verfügung zu stellen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Die eine Möglichkeit ist das Technische Datenpaket (TDP), mit dem Sie eine 3D-PDF mit sämtlichen Fertigungsinformationen ableiten können. Aber auch die klassische Zeichnungsableitung kann im Grunde per Knopfdruck erstellt werden.

 


Ableitung eines Mittentoleranzmodells

Für die Erstellung eines Mittentoleranzmodells (MTM) sind nicht nur die Toleranzen entscheidend, sondern auch die Abhängigkeit und die Reihenfolge. Mit dem Tool „PDTM“ zeigen wir Ihnen, wie Sie auf Basis von PMI und dem MDB-Ansatz profitieren und mit wenigen Klicks ein Mittentoleranzmodell erstellen.

 


Verwendung von PMI im Folgeprozess CAM

Der MBD-Ansatz hat auch für die Fertigung (CAM) einen Vorteil. Auf Basis der tolerierten PMI findet eine automatische Werkzeugzuordnung statt und gleichzeitig werden die benötigten CAM-Operationen direkt am Feature platziert.

Verwendung von PMI im Folgeprozess CMM

CMM ist wohl einer der Bereiche, die am stärksten von MBD-Ansatz profitieren.

Das CMM-Modul in Siemens NX kann auf Basis der tolerierten PMI das richtige Werkzeug und Messmethoden generieren bzw. aus der PMI ableiten und automatisch eine Maschinensimulation darstellen.

 


Toleranzanalyse

Die, in Siemens NX erstellte, Geometrie sowie fertigungsrelevante Informationen können durch ausgereifte Schnittstellen an externe Softwarelösungen wie „CETOL 6sigma“ weitergegeben werden, um direkt aus dem MBD-Modell mit der Analyse zu starten.

Nutzen Sie den MBD-Ansatz für Ihre Prozessoptimierung

Als CAD- und CAM-Experten kennen wir die Prozesse in Fertigungsunternehmen in- und auswendig. Unsere Spezialisten aus dem CAD/CAM-Team wissen, welche Prozesse sich in Ihrem Unternehmen mit Hilfe von Model Based Definition (MBD) optimieren lassen.

Wenn Sie den MBD-Ansatz richtig für sich nutzen, können Sie den gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozess deutlich schneller abwickeln. Wir können Sie hierzu umfassend beraten.