Suche
Close this search box.

Prüfmaß DIN 406-10

Prüfmaß DIN 406-10

Nicht nur das Prüfmaß findet innerhalb der DIN 406-10 Beachtung. Zweck dieser Industrienorm ist es, die Sprache und die Grundregeln für die Bemaßung technischer Zeichnungen festzulegen. Dieselbe Terminologie und dieselben Grundsätze können auch auf andere Arten von technischen Dokumenten angewendet werden. Es sei aber zunächst zu erwähnen, dass die DIN 406-Reihe im Jahr 2020 von der DIN EN ISO 129-1 ersetzt wurde. Weitere Einzelheiten zum Prüfmaß, der DIN 406-10 und einige Beispiele finden Sie in weiteren Teilen dieses Artikels.

Was ist ein Prüfmaß?

Prüfmaße werden innerhalb der DIN 406-1 definiert und durch einen abgerundeten Rahmen (auch Blase oder Zeppelin) markiert. Prüfmaße bezeichnen das Maß, das es bei der Qualitätssicherung besonders zu überwachen gilt. Bei einem Bauteil soll folglich besonders auf die Passungsfähigkeit der Bohrung geachtet werden, was in der Praxis mit einem Gegenstück überprüft wird.

Die wichtigsten Begriffe der DIN 406-10

• Bezugsbemaßung: Die Bezugsbemaßung ist eine Art der Bemaßung, bei der die Größe von Formelementen auf der theoretisch exakten Form eines oder mehrerer Referenzelemente basiert.

• Bezugsmaß: Ein Bezugsmaß ist ein Maß für ein Formelement im Verhältnis zu einem anderen Formelement desselben Objekts.

• Einzelbemaßung: Die Einzelbemaßung ist eine Art der Bemaßung, bei der jedes Element einzeln gemessen wird, ohne auf andere Elemente Bezug zu nehmen.

• Fertigmaß: Ein Fertigmaß ist ein Maß für ein Objekt in seiner fertigen Form. Dabei kann es sich um den Rohzustand, ein Zwischenstadium oder den endgültigen Zustand des Objekts, einschließlich etwaiger Oberflächenbehandlungen, handeln.

• Funktionsmaß: Maße, die die Form, Größe oder Position von Elementen bestimmen, sind Funktionsmaße. Sie sind wichtig, um herauszufinden, wie gut einzelne Teile und Gruppen zusammenarbeiten.

• Gestreckte Länge: Die ursprüngliche, unberührte Länge eines Teils vor dem Biegen wird als „gestreckte Länge“ bezeichnet

• Hilfsmaß: Hilfsmaße können aus bereits vorhandenen Maßen errechnet werden, stellen aber keine notwendige Angabe dar, Sie werden mit runden Klammern gekennzeichnet.

• Hinweislinie: Eine Hinweislinie ist eine gerade Linie zwischen einem Objekt und einem Maß. Diese Linie geht in einem Winkel von der Oberfläche des Objekts aus.

• Informationsmaß: Informationsmaße sind eine Art von Maßen, die in Verkaufs-, Marketing- und anderen technischen Dokumenten verwendet werden. Sie enthalten in der Regel keine Toleranzangaben. In manchen Fällen müssen Informationsmaße von anderen Arten von Maßen in einem Dokument unterschieden werden. Wenn dies der Fall ist, können sie mit einem „i“ in einem Kreis oder ähnlichem gekennzeichnet werden.

• Kettenbemaßung: Die Kettenbemaßung ist eine Art der Bemaßung, bei der die einzelnen Maße nacheinander angegeben werden.

• Koordinatenbemaßung: Bei der Koordinatenbemaßung werden die Bezugsmaße in einem Koordinatensystem (kartesisch oder polar) angegeben.

• Maß: Ein Maß ist eine physikalische Größe, die eine Maßeinheit und eine Zahl hat. Längenmaße werden in Längeneinheiten angegeben, Winkelmaße in Winkeleinheiten.

• Maßeintragung mit Hilfe von Tabellen: Wenn Sie mit Hilfe von Tabellen bemaßen, können Sie Teile, Formelemente und Bemaßungen durch Nummern oder Buchstaben in Tabellen kennzeichnen.

• Maßhilfslinie: Eine Maßhilfslinie ist eine Linie, die ein zu bemaßendes Element mit der zugehörigen Maßlinie verbindet.

• Maßlinie: Eine Maßlinie ist eine gerade oder gebogene Linie, die zwei Körperkanten, eine Körperkante und eine Maßhilfslinie oder zwei Maßhilfslinien miteinander verbindet. In einigen Fällen der vereinfachten Darstellung und/oder Bemaßung ist das Maß nur ein einziges genanntes Element.

• Maßlinienbegrenzung: Eine Maßlinienbegrenzung ist eine Markierung, die am Ende von Maßlinien angebracht wird, um hervorzuheben, wo sie aufhören.

• Mittellinie: Eine Mittellinie ist eine Linie, die verwendet wird, um einen imaginären geometrischen Mittelpunkt durch Formen zu schaffen.

• Parallelbemaßung: Bei der parallelen Bemaßung werden die Formelemente einzeln mit Maßlinien bemaßt, die entweder nebeneinander oder dicht nebeneinander verlaufen.

• Prüfmaß: Ein Prüfmaß ist ein Begriff für jeden Faktor, der bei der Entscheidung, wie umfangreich oder streng die Prüfung sein soll, sorgfältig berücksichtigt werden muss.

• Rohmaß: Ein Rohmaß bezieht sich auf den Ausgangszustand eines Gegenstandes.

• Symmetrielinie: Eine Symmetrielinie ist eine imaginäre Linie, die ein Objekt in zwei gespiegelte Hälften teilt.

• Steigende Bemaßung: Bei der aufsteigenden Bemaßung wird jedes Formelement von einem Bezugspunkt aus gemessen. Die Bemaßungslinien verlaufen häufig in einer horizontalen Linie, die am Startpunkt beginnt.

• Teilung: Eine Teilung ist ein geometrisches Element, bei dem mehrere Formelemente in gleichen Abständen auftreten und mit einem oder mehreren Referenzelementen verbunden sind.

• Theoretisch genaues Maß: Ein theoretisch genaues Maß wird verwendet, um die genaue (geometrisch ideale) Position oder Form von etwas auszudrücken.

• Vorbereitungsmaß: Ein Vorbereitungsmaß ist ein Maß, das einen Zwischenzustand der Bearbeitung eines Formelements definiert. Dies kann zum Beispiel das Maß vor dem Schleifen oder vor dem Beschichten sein.

Allgemeine Grundlagen

Elemente der Maßeintragung

Die Elemente der Maßeintragung sind Hinweislinie, Kennzeichen, Maßeinheit, Maßzahl mit Abmaßen, Maßzahl mit Kurzzeichen der Toleranzklasse, Maßzahl, Maßlinienbegrenzung, Maßhilfslinie und Maßlinie.

Kennzeichen

Pfeil

Der Pfeil ist eine sogenannte Maßlinienbegrenzung und hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Dieses hat entweder einen Schenkelwinkel von 15° und einer Länge von 10 x Maßlinienbreite oder einen Schenkelwinkel von 90° und einer Länge von 4 x Maßlinienbreite. Der Pfeil wird an den Enden der Maßlinien oder Hinweislinien fest gemacht, wobei seine Spitze an der zugeordneten Maßhilfslinie oder Körperkante endet.

Schrägstrich

Der Mittelpunkt des Schrägstrichs befindet sich am Schnittpunkt der Maßlinie, der Maßhilfslinie oder der Körperkante. Der Schrägstrich dient als Maßbegrenzung, die die Zeichnung von links unten nach rechts oben in einem Winkel von 45° halbiert und eine Länge hat, die dem 12-fachen der Breite der Maßlinie entspricht.

Punkt

Der Punkt ist eine Begrenzung der Maßlinie mit einem Durchmesser, der das Fünffache der Breite der zugeordneten breiteren Linie beträgt. Der Mittelpunkt des Punktes wird dort festgelegt, wo sich die Maßlinie entweder mit einer anderen Maßhilfslinie oder einer Körperkante schneidet.

Kreis

  • Der Punkt kann als Begrenzung für eine Maßlinie verwendet werden, indem man ihn als Kreis zeichnet.
  • Der Kreis für die Ursprungsangabe hat einen Durchmesser, der 8-mal so groß ist wie die Breite der Linie. Der Mittelpunkt dieses Kreises wird dort festgelegt, wo sich die Maßlinie und das Bezugselement kreuzen.
  • Der horizontal gestreckte Pfeil ist ein Symbol, das für „gestreckte Länge“ steht. Diese Grafik sollte immer vor der entsprechenden Maßzahl platziert werden. Der Durchmesser dieses Kreises entspricht dem 10-fachen der Breite der Linien der Schrift. Außerdem entspricht die Länge dieser Pfeillinie dem 1,5-fachen des Durchmessers (wobei der Winkel des Schenkels 15° und seine Länge das 10-fache der Breite der Linien der Schrift beträgt).
  • Ein Kreis mit einem Bezugspunkt bedeutet, dass der angegebene Bezugspunkt der Ausgangspunkt für ein Maßsystem ist.

Dreieck

  • Das rechtwinklige Dreieck wird anstelle von „Neigung“ angewendet. Das Dreieck, das die Steigung darstellt, wird immer vor dem Zahlenwert platziert und hat ein Seitenverhältnis von 1:2, basierend auf den Katheten (Länge 16 x Linienbreite der Schrift).

Rahmen

  • Ein Rahmen mit zwei parallelen Linien im Abstand von 2 x Zeichenhöhe h, die an beiden Enden durch Halbkreise verbunden sind, wird als Indikator für die Prüfmaße verwendet. Bei Bedarf kann der Rahmen durch senkrechte Linien in Abschnitte unterteilt werden.
  • Rahmen für theoretisch genaues Maß siehe DIN ISO 7083/06.84
  • Rahmen für Form- und Lagetoleranzen siehe DIN ISO 7083/06.84

Unterstreichung

Eine Unterstreichung ist eine gerade, dünne Linie, die unter einer Maßzahl steht, um anzuzeigen, dass der Wert dieses Maßes von dem auf der Zeichnung angegebenen Wert abweicht. Dieses Symbol kann nicht auf computergestützten Zeichnungen verwendet werden.

Runde Klammer

Runde Klammern können zusätzliche Abmessungen oder Informationen anzeigen, die sich in der Nähe des Schriftfeldes befinden können.

Eckige Klammer

In eckigen Klammern stehen Maße, über die noch nicht entschieden wurde oder die sich in der endgültigen Produktzeichnung noch ändern können. Dies gilt auch für Teile, deren Abmessungen für eine spätere Verwendung gespeichert werden müssen; z. B. wird bei einer Buchse, die in einer Schweißgruppe verwendet wird, die fertige Abmessung vermerkt.

Geschweifte Klammer

Geschweifte Klammern werden normalerweise verwendet, um zusammengehörige Informationen zu gruppieren.

Quadrat

Der Begriff „Quadrat“ bezieht sich auf ein grafisches Symbol, das bei Messungen als Hinweis auf eine Form verwendet wird, die vierseitig und in allen Dimensionen gleich ist.

Kreis mit Schrägstrich

Ein Kreis mit einem Schrägstrich wird als Symbol für einen Durchmesser verwendet.

Buchstabe R

Mit dem vorangesetzten Großbuchstaben R werden Maßzahlen von Radien gekennzeichnet.

Buchstabe S

Die Abmessungen von kugelförmigen Elementen werden ebenfalls mit einem Großbuchstaben S vor dem Durchmessersymbol oder dem Großbuchstaben R angegeben.

Buchstabe SW

Mit den vorangesetzten Großbuchstaben SW werden Maßzahlen von Schlüsselweiten gekennzeichnet.

Halbkreis / Bogenzeichen

Zum Messen von Bogenlängen wird ein Halbkreis (Durchmesser 14 x Strichstärke der Schrift) vor das Maß gelegt. Wird der Bogen von Hand gezeichnet, kann eine Bogenmarkierung über die bemessene Länge des Bogens gelegt werden.

Symmetriezeichen

Symmetriezeichen enthalten immer zwei dünne, perfekt parallele Linien, die sich in einem 90-Grad-Winkel mit einer anderen Linie schneiden. Diese Linien müssen mindestens 5 mm lang sein und symmetrisch auf beiden Seiten des Mittelpunkts der Symmetrielinie liegen.

Fazit

Die Informationen innerhalb der DIN-Normen bilden die Grundlage für moderne CAD-Software, wie Solid Edge. Mit dem Addon „Solid Edge Inspector“ erstellen Sie Prüfberichte zur Qualitätssicherung. Er ermittelt, kennzeichnet und extrahiert (kritische) Konstruktionsmerkmale über den gesamten Lebenszyklus des Teils hinweg und nutzt dabei die gleichen Informationen bei einem 3D-Modell wie bei einer 2D-Zeichnung (PMI-Bemaßungen etc.), um den Prüfbericht zu erstellen.


Quellen:

https://www.beuth.de/de/norm/din-406-10/1990706

https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-129-1/314070706

https://messtec.ch/downloads/grundbegriffe_der_zeichnungstolerierung.pdf

Inhaltsverzeichnis